Yomif Kejelcha, Jacob Kiplimo und Amanal Petros jagen bei zwei spanischen Top-Rennen am Sonntag sehr schnelle Zeiten. Während der äthiopische Halbmarathon-Weltrekordler Kejelcha in Castellón nun auch die globale 10-km-Bestzeit brechen möchte, starten beim Barcelona-Halbmarathon der Crosslauf-Weltmeister Jacob Kiplimo (Uganda) und der deutsche Rekordhalter Amanal Petros (Hannover 96).
Amanal Petros startet einen weiteren Versuch, als erster deutscher Langstreckenläufer die genau 21,0975 km lange Halbmarathon-Distanz in unter einer Stunde zu laufen. Dafür müsste er sich nur um zehn Sekunden verbessern, denn sein deutscher Rekord steht bei 60:09 Minuten. Der Halbmarathon-EM-Dritte von Rom 2024 lief diese Zeit bereits 2021 in Valencia. Im Marathon hat er sich zwischenzeitlich auf 2:04:58 gesteigert, was darauf hindeutet, dass ein Ergebnis unter einer Stunde über die halbe Distanz möglich sein müsste. „Ich fühle mich gut und plane, ein Tempo mit einem Kilometerschnitt von 2:50 Minuten zu laufen. Dann käme eine Zeit von knapp unter einer Stunde heraus“, sagte Amanal Petros, der am Freitag, direkt aus dem Höhentrainingslager im kenianischen Iten kommend, in Barcelona landete. „Ich kann allerdings meine Form nicht genau einschätzen, denn es war zehn Tage lang sehr trocken in Kenia. Dadurch war es staubig auf den Straßen, was die Atmung beeinträchtigte. Drei Tage lang war ich auch erkältet.“
Der zweimalige Cross-Weltmeister Jacob Kiplimo war bis Oktober 2024 noch der Weltrekordler im Halbmarathon. 2021 hatte er in Lissabon eine Zeit von 57:31 Minuten erreicht, die dann Yomif Kejelcha in Valencia um eine Sekunde unterbot. Kiplimo, der sich auf sein Marathon-Debüt in London Ende April vorbereitet, könnte versuchen, sich die Bestzeit zurückzuholen. Der frühere Halbmarathon-Weltmeister und -Weltrekordler Geoffrey Kamworor (Bestzeit: 58:01), der Halbmarathon-WM-Dritte Samwel Mailu (59:19) und Ronce Konga (alle Kenia/59:08) gehören zu den Konkurrenten von Jacob Kiplimo. Am Start sein wird auch der Halbmarathon-Europameister Yemaneberhan Crippa (Italien), der möglicherweise versuchen wird, den Europarekord von 59:13 anzugreifen.
Bei den Frauen ist die Titelverteidigerin Joyciline Jepkosgei die Favoritin. Sie steigerte sich vor einem Jahr in Barcelona auf 64:29. Die Kenianerin trifft unter anderen auf ihre Landsfrau Gladys Chepkurui (65:46), die im vergangenen Jahr Dritte war.
Beim 10-km-Rennen in Castellón will Yomif Kejelcha den nächsten Straßenlauf-Weltrekord brechen. Der Äthiopier nimmt jene sehr hochkarätigen 26:24 Minuten ins Visier, die der Kenianer Rhonex Kipruto 2020 in Valencia erreichte. Der Kenianer Benson Kiplangat könnte der schärfste Konkurrent von Kejelcha sein. Bei den Frauen gehört die Äthiopierin Medina Eisa, die über 5km mit 14:23 Minuten den Juniorinnen-Weltrekord hält, zu den Favoritinnen. Zu beachten sein wird die Holländerin Diane van Es, die am vergangenen Wochenende in Monaco über 5 km mit 14:39 Minuten einen Europarekord aufgestellt hat.
Text: Jörg Wenig / Race News Service
Foto: Victah Sailer / photorun.net