Hendrik Pfeiffer und Haftom Welday konnten beim eiskalten Houston-Marathon die eigenen Ziele nicht erreichen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt lief Pfeiffer als Elfter 2:11:14 Stunden und Welday kam auf Platz zwölf mit 2:11:27. Eine gute Leistung zeigte Miriam Dattke, die im Halbmarathon auf Rang zwölf mit 69:09 eine persönliche Bestzeit erreichte. Esther Pfeiffer gab das Rennen auf. Johannes Motschmann und Aaron Bienenfeld überzeugten mit Bestzeiten von 61:03 beziehungsweise 61:39.
Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) und Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck) hatten sich in der größeren Spitzengruppe einsortiert, die die Halbmarathon-Marke nach 64:17 Minuten passiert hatte. Das war nicht so schnell wie die beiden deutschen Läufer erhofft hatten. Pfeiffer, der sich vor einem Jahr als Dritter in Houston auf 2:07:14 gesteigert hatte, und Welday, dessen persönlicher Rekord bei 2:08:24 steht, wollten ihre persönlichen Bestzeiten angreifen. Doch die Kälte und das Fehlen von Tempomachern ließ kein schnelles Rennen zu. Pfeiffer verlor kurz vor 30 km den Kontakt zur Spitze, Welday kurz danach. Erst rund einen Kilometer vor dem Ziel überholte Pfeiffer noch seinen Landsmann. „Haftom hatte sich deutlich mehr vorgenommen. Letztlich ist er mit der extremen Kälte nicht klar gekommen“, sagte sein Manager Till Behrend.
„Leider gab es bei dieser Kälte und einem schneidenden Wind keine Chance auf eine gute Zeit“, sagte Hendrik Pfeiffer, der sich ungewohnt dick anziehen musste. „Das Renn-Outfit war schon absurd – und ich bin trotzdem erfroren! Da war heute nichts zu machen. Hoffentlich haben wir nächstes Mal wieder mehr Glück.“
Der schnellste Läufer auf der Startliste war in Houston am Ende auch als Erster im Ziel: Der aus Äthiopien stammende Haimro Alame, der für Israel startet und eine Bestzeit von 2:06:04 aufweist, siegte in 2:08:17. Zweiter wurde Yemane Haeileselassie (Eritrea) mit 2:08:25 vor Shadrack Kimining (Kenia/2:08.29) und dem Franzosen Hugo Taupiac (2:08:50).
Bei den Frauen siegte die Äthiopierin Kumeshi Sichala und erreichte bei den schweren Bedingungen immerhin noch 2:20:42. Zweite wurde Erika Kemp (USA) mit 2:22:56 vor Tsige Haileslase (Äthiopien/2:25:09).
Im Vergleich deutlich stärker besetzt war in Houston das Halbmarathonrennen, obwohl die favorisierte Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien) aufgrund von Visa-Problemen nicht starten konnte. Ihre Landsfrau Senayet Getachew siegte in 66:05 vor Weini Kelati (USA/66:09) und Buze Diriba (Äthiopien/66:48). Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) lief in ihrem ersten Rennen seit Mai 2024 ein relativ gleichmäßiges Tempo und kam als Zwölfte nach 69:09 ins Ziel. Ihre bisherige Halbmarathon-Bestzeit war die Marathon-EM-Vierte von 2022 in München im November 2020 in Dresden mit 69:43 gelaufen.
Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) lag im ersten Teil des Rennens ein Stück hinter Miriam Dattke. Nach einer 10-km-Zwischenzeit von 33:19 brach sie ungefähr bei Kilometer 15 ein. Im Jogging-Tempo erreichte sie noch Kilometer 20, gab dann aber auf.
Im Rennen der Männer siegte Addisu Gobena (Äthiopien) in starken 59:17 Minuten vor dem zeitgleichen Conner Mantz (USA), der einen US-Rekord aufstellte. Dritter wurde mit nur einer Sekunde Rückstand Gabriel Geay (Tansania). Auf Platz 16 lief Johannes Motschmann (SCC Berlin/Marathon-Team), der seine Bestzeit in der Kälte auf 61:03 Minuten steigern konnte. Er verbesserte sich um 30 Sekunden und ist nun hinter Amanal Petros (60:09), Carsten Eich (60:34) und Kurt Stenzel (60:02) der viertschnellste deutsche Läufer aller Zeiten über die 21,0975 km. Auf Rang 29 lief auch Aaron Bienenfeld (Düsseldorf Athletics) einen persönlichen Rekord mit 61:39. Er verbesserte sich um sechs Sekunden.
Text: Jörg Wenig
Fotos: photorun.net / Sailer